Versicherungspflicht prüfen und Ausgangslage klären
Zu Beginn ist zu klären, ob überhaupt eine Wahlmöglichkeit besteht. Unternehmer sind in der Regel versicherungsfrei, sofern sie nicht zugleich einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis nachgehen. Das betrifft vor allem Einzelunternehmer, Freiberufler oder Gesellschafter-Geschäftsführer mit maßgeblichem Einfluss auf die Unternehmensführung. Die genaue Prüfung der eigenen Ausgangslage ist unerlässlich, da sie die Grundlage für den PKV-Vergleich bildet.
Zudem sollte geprüft werden, ob Vorerkrankungen, das Alter oder familiäre Verpflichtungen besondere Anforderungen an die Versicherungsleistung stellen. Hier empfiehlt sich ein persönliches Gespräch mit einem unabhängigen Versicherungsmakler oder ein strukturierter Online-Vergleich privater Krankenversicherungen.
Leistungsumfang und Tarifstruktur prüfen
Eine private Krankenversicherung unterscheidet sich vor allem durch ihren Leistungsumfang von der gesetzlichen Absicherung. Für Unternehmer zählt eine medizinische Versorgung, die den beruflichen Anforderungen und dem individuellen Anspruch an Qualität gerecht wird. Bei der Tarifauswahl sollte daher besonderes Augenmerk auf die konkreten Inhalte gelegt werden – sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.
Neben grundlegenden Leistungen wie freier Arztwahl, Chefarztbehandlung, Einzelzimmer im Krankenhaus oder direktem Zugang zu Fachärzten ohne Überweisung, bieten viele Versicherer erweiterte Bausteine, die besonders für Selbstständige relevant sind. Ein Beispiel dafür ist die AXA Private Krankenversicherung, die umfassende Tarife mit folgenden Leistungen bereithält:
- Online-Arzt: Medizinische Beratung jederzeit per Video oder Telefon – inklusive Rezeptausstellung und bequemer Nutzung von zu Hause aus.
- Gesund bleiben: Übernahme von Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen, ohne dass dies die mögliche Beitragsrückerstattung beeinflusst.
- Zahnarztleistungen: 100 % Erstattung bei professioneller Zahnreinigung und Prophylaxe sowie bis zu 90 % beim Zahnersatz – abhängig vom gewählten Tarif.
- Vermittlung zur Psychotherapie: Unterstützung bei der schnellen Terminfindung und Kostenübernahme für ambulante und stationäre psychotherapeutische Behandlungen – je nach Tarif bis zu 100 %.
- Alternative Heilmethoden: Einbeziehung von naturheilkundlichen Verfahren und Heilmitteln, die über die Leistungen gesetzlicher Krankenkassen hinausgehen.
- Garantierte Leistungen: Keine nachträglichen Leistungskürzungen – die vereinbarten Bedingungen bleiben dauerhaft bestehen.
- Innovation inklusive: Früher Zugang zu neuen Behandlungsmethoden, innovativer Medizintechnik und modernen Medikamenten.
Diese Leistungsmerkmale schaffen eine stabile und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung. Unternehmer mit Anspruch auf Verlässlichkeit, Flexibilität und Zugang zu aktuellen medizinischen Entwicklungen sichern sich dadurch eine tragfähige Lösung. Bei der Auswahl des passenden Tarifs sind sowohl die Beitragshöhe als auch die konkrete Versorgung im Leistungsfall zu berücksichtigen.

Beitragshöhe und Beitragsentwicklung realistisch einschätzen
Ein häufiger Irrtum bei der Wahl einer PKV besteht in der ausschließlichen Fokussierung auf den Anfangsbeitrag. Die anfängliche Beitragshöhe liefert zwar einen ersten Anhaltspunkt, ist jedoch allein nicht ausreichend. Unternehmer müssen zusätzlich die Beitragsentwicklung berücksichtigen, um finanzielle Stabilität im Krankheitsfall zu sichern.
Ein Blick auf die Historie der Beitragsanpassungen liefert hilfreiche Anhaltspunkte zur Einschätzung der zukünftigen Kostenentwicklung. Darüber hinaus ist es sinnvoll, Optionen wie Selbstbeteiligung oder Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit in die Auswahl einzubeziehen. Diese Gestaltungsmöglichkeiten erweitern die finanziellen Spielräume und ermöglichen zugleich eine gezielte Steuerung der individuellen Kostenstruktur.
Altersrückstellungen im Tarif
Viele private Krankenversicherer bilden sogenannte Altersrückstellungen, um Beitragssteigerungen im Alter abzufedern. Tarife mit soliden Rückstellungen bieten mehr Beitragsstabilität und verhindern starke Kostenanstiege im Ruhestand.
Dynamiken im Leistungskatalog
Tarife mit dynamischen Leistungen – etwa automatische Leistungsanpassungen bei medizinischem Fortschritt – können zu steigenden Kosten führen. Unternehmer sollten prüfen, ob solche Mechanismen im gewählten Tarif enthalten sind und wie sie sich auf die Beiträge auswirken.
Regelungen zur Beitragsanpassung
Jeder Versicherer verfolgt eigene Kalkulationsmodelle zur Beitragsanpassung. Transparente Regelungen, nachvollziehbare Anpassungsgründe und moderate Anpassungshistorien sind wichtige Indikatoren für langfristige Beitragskontinuität.
Flexibilität und Anpassbarkeit berücksichtigen
Veränderte Einkommensverhältnisse, berufliche Umbrüche oder familiäre Entwicklungen beeinflussen den Absicherungsbedarf für Unternehmer. Eine private Krankenversicherung muss deshalb anpassbar bleiben. Tarifwechsel innerhalb des Anbieters – möglichst ohne erneute Gesundheitsprüfung – ermöglichen es, Leistungen und Beiträge an die wirtschaftliche Lage anzupassen.
Auch die Selbstbeteiligung dient als Steuerungsinstrument: Eine Erhöhung senkt die laufenden Kosten, eine Reduktion erweitert den Leistungsumfang. Im Fall einer Geschäftsaufgabe oder eines Berufswechsels sind Anschlusslösungen oder Rückkehrmöglichkeiten in die gesetzliche Krankenversicherung wichtig, um Deckungslücken zu vermeiden.
Vertrag transparent gestalten und regelmäßig überprüfen
Nach Auswahl eines geeigneten Tarifs ist auf eine transparente Vertragsgestaltung zu achten. Alle Leistungen, Ausschlüsse und Kosten sollten nachvollziehbar dokumentiert sein. Unternehmer sind gut beraten, ihre PKV regelmäßig auf Aktualität zu prüfen – idealerweise im Turnus von zwei bis drei Jahren. Änderungen der persönlichen Lebenssituation oder neue Marktangebote können Anlass zur Anpassung oder zum Tarifwechsel sein.
Mini-FAQ zur privaten Krankenversicherung
Wer kann sich als Unternehmer privat versichern?
Grundsätzlich alle Selbstständigen, Freiberufler und Unternehmer ohne Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine Prüfung der individuellen Situation ist jedoch notwendig.
Wie wirkt sich das Alter bei Eintritt in die PKV aus?
Je jünger der Versicherte beim Eintritt, desto niedriger fallen in der Regel die Beiträge aus. Mit zunehmendem Alter steigen sowohl Beiträge als auch das Risiko von Leistungsausschlüssen.
Ist ein späterer Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung möglich?
Ein Wechsel ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa bei Aufgabe der Selbstständigkeit und Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Was passiert bei Zahlungsausfall der PKV-Beiträge?
Bei Zahlungsverzug droht die Einstufung in den Notlagentarif mit stark reduzierten Leistungen. Unternehmer sollten daher rechtzeitig mit dem Versicherer über alternative Beitragslösungen sprechen.
