Inhaltsübersicht
- Was genau sind funktionelle Getränke?
- Warum der Markt rasant wächst
- Wie Hersteller und Marken reagieren
- Wieso Verpackung und Etikettierung entscheidend sind
- Neue Chancen für Großhandel und Vertrieb
- Worauf Unternehmen vor dem Einstieg achten sollten
Was genau sind funktionelle Getränke?
Funktionelle Getränke sind angereichert mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen, die über die reine Flüssigkeitszufuhr hinausgehen.
Verbraucher haben heute höhere Erwartungen an das, was sie zu sich nehmen, und bevorzugen Getränke, die eine bessere Regeneration, mehr Energie oder mentale Klarheit bieten. Typische Zutaten sind:
- Elektrolyte: Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium, die den Wasserhaushalt regulieren. Das ist nach dem Sport oder bei Hitze sehr wichtig.
- Präbiotika und Probiotika: Ballaststoffe wie Inulin oder resistente Stärke sowie lebende Kulturen, die die Darmgesundheit fördern.
- Adaptogene: Pflanzliche Extrakte wie Ashwagandha, Rhodiola oder Tulsi, die helfen sollen, Stress besser zu bewältigen.
- Nootropika: Wirkstoffe wie L-Theanin, Ginkgo oder Löwenmähne, die mit verbesserter Konzentration und geistiger Leistungsfähigkeit in Verbindung gebracht werden.
Warum der Markt rasant wächst
Der Trend zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil lässt den Markt für funktionelle Getränke seit Jahren kräftig zulegen.
Laut Grand View Research lag der Umsatz mit funktionellem Wasser in Europa 2024 bei 1,28 Milliarden Euro mit einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate von 7,5 Prozent bis 2030.
Das gesamte Marktsegment der Funktionsgetränke, also inklusive Sportgetränken, probiotischen Drinks und Vitaminwasser, wird 2025 auf rund 30 Milliarden Euro geschätzt. Bis 2030 soll sie laut Mordor Intelligence auf 42 Milliarden Euro wachsen, ein Plus von 6,8 Prozent jährlich.
Für Großhändler und Einzelhändler ist dies ein klares Signal dafür, dass Funktionsgetränke kein Trend mehr sind, sondern ein fester Bestandteil im Sortiment werden.
Wie Hersteller und Marken reagieren
Um die steigende Nachfrage zu bedienen, bringen viele Hersteller neue Produkte auf den Markt.
Große Marken wie Coca-Cola oder PepsiCo setzen verstärkt auf Getränke mit wenig Zucker, natürlichen Zutaten und zugesetzten Vitaminen.
Gleichzeitig kommen viele kleinere Anbieter mit innovativen Konzepten in den Handel, zum Beispiel mit Getränken für die Regeneration, gegen Alltagsstress oder zur Unterstützung der Darmgesundheit.
Immer häufiger werden Experten aus dem Bereich Ernährung und Fitness in die Produktentwicklung einbezogen, um Glaubwürdigkeit aufzubauen.
Auch Influencer aus der Gesundheits- und Fitnessszene spielen eine wachsende Rolle, wenn es darum geht, sowohl online als auch im stationären Handel für neue Produkte zu werben.
Für B2B-Einkäufer ist jetzt der richtige Zeitpunkt, mit zuverlässigen Lieferanten zusammenzuarbeiten, Sortimente zu erweitern und neue Angebote zu testen, die auf die Nachfrage gesundheitsbewusster Konsumenten abgestimmt sind.

Wieso Verpackung und Etikettierung entscheidend sind
Je bewusster Verbraucher mit ihrer Gesundheit umgeht, desto genauer wird beim Einkaufen auf die Etikettierung hingeschaut.
Wer mit Gesundheitsversprechen wirbt, sollte diese klar belegen können. Sonst wird das Produkt schnell ignoriert oder öffentlich kritisiert.
Worauf Konsumenten besonders achten:
- Transparente Zutatenliste: Funktionelle Inhaltsstoffe sollten klar benannt und möglichst mit Mengenangabe deklariert werden.
- „Clean Label“-Rezepturen: Wenige, verständliche Zutaten ohne künstliche Zusätze werden bevorzugt.
- Zertifizierungen: Siegel wie Bio, vegan, glutenfrei oder ohne Gentechnik schaffen Vertrauen und sprechen neue Zielgruppen an.
- Moderne Verpackung: QR-Codes oder interaktive Elemente bieten zusätzliche Informationen, wie etwa zur Herkunft, zur wissenschaftlichen Grundlage oder zur Nachhaltigkeit des Produkts.
Wer hier überzeugend auftritt, verschafft sich nicht nur einen Vertrauensvorsprung, sondern auch einen klaren Vorteil im Regal und im Onlinehandel.
Neue Chancen für Großhandel und Vertrieb
Der Boom funktioneller Getränke schafft neue Spielräume für Großhändler und Vertriebspartner:
- Vielfältigeres Sortiment: Wer ein ausgewogenes Angebot an funktionellen Produkten von Premium bis Einstiegspreis bietet, hebt sich ab.
- Wachsende Nachfrage: Nicht nur Supermärkte, auch Fitnessstudios, Kantinen und Fachhändler suchen gezielt nach funktionellen Alternativen.
- Bessere Platzierung: Produkte mit einem klaren Gesundheitsnutzen lassen sich einfacher als Lifestyle- oder Performance-Getränke vermarkten und treffen den Nerv der Zeit.
Worauf Unternehmen vor dem Einstieg achten sollten
Trotz des Aufschwungs ist der Markt für funktionelle Getränke komplex. Für den Erfolg müssen einige Hürden beachtet werden:
- Wechselwirkungen: Manche Wirkstoffe vertragen sich nicht oder verlieren über die Zeit an Wirkung. Das kann die Haltbarkeit oder Produktqualität beeinträchtigen.
- Herausfordernder Geschmack: Viele natürliche Stoffe, wie etwa Adaptogene oder Präbiotika, haben einen bitteren oder erdigen Eigengeschmack. Eine ausgewogene Rezeptur zu finden, ohne künstlich zu süßen, ist anspruchsvoll.
- Strenge Regulierung: Gesundheitsbezogene Aussagen unterliegen in der EU strengen EFSA-Vorgaben. Das schränkt das Marketing ein und erfordert eine präzise, rechtskonforme Kennzeichnung.
- Hohe Kosten: Premium-Inhaltsstoffe und aufwändigere Verpackungslösungen treiben die Produktionskosten. Deshalb müssen sich Anbieter genau überlegen, welchen Preis Endkunden am Markt akzeptieren.
Fazit
Funktionsgetränke bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihr Sortiment im Einklang mit den Wünschen einer gesundheitsbewussten Kundschaft weiterzuentwickeln.
Im Fokus stehen Qualität, Transparenz und Mehrwert – drei Faktoren, die im Einzelhandel wie in der Gastronomie immer wichtiger werden.
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